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Bericht zur Generalversammlung 2024
Bericht zur Generalversammlung der
Energiegenossenschaft Dürmentingen eG
am 23. Mai 2025 im Bräuhaus in Hailtingen
Die siebte Generalversammlung der Energiegenossenschaft Dürmentingen eG wurde um 20
Uhr durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Armin May eröffnet. Er begrüßte Aufsichtsrat,
Vorstand, die anwesenden Mitglieder und Gäste.
Ein besonderer Gruß galt dem stellvertretender Bürgermeister Friedrich Jutz, Thomas
Lorinser vom Ingenieurbüro Lorinser und Markus Hagmann als Wärmelieferant von der
Bioenergie Hagmann. Der Aufsichtsratsvorsitzende bedankte sich für die vertrauensvolle
und stets unterstützende Zusammenarbeit.
Danach stellte Armin May fest, dass die Generalversammlung form- und fristgerecht
einberufen wurde. Vorstand und Aufsichtsrat haben im Einladungsschreiben darauf
hingewiesen, dass der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2024 zur Einsichtnahme
auslag. Es sind keine Anträge zur Tagesordnung eingegangen, somit wurde die von
Vorstand und Aufsichtsrat in gemeinsamer Sitzung beschlossene Tagesordnung bekannt
gegeben.
Vorstand Stephan Reichmann, berichtete im Anschluss ausführlich über das Geschäftsjahr
2024. Er betonte, dass der Wärmepreis trotz erheblicher Kostensteigerungen konstant
gehalten werden konnte. Dies sei keineswegs selbstverständlich, insbesondere mit Blick auf
die vergangenen sieben turbulenten Jahre, in denen lediglich im Jahr 2023 eine moderate
Preisanpassung notwendig war. Die Genossenschaft verfolgt weiterhin das Ziel, Gewinne
möglichst gering zu halten. Die Verwaltung erfolgt weitgehend ehrenamtlich. Dennoch wurde
deutlich gemacht, dass künftig eine stärkere technische Unterstützung sowie Unterstützung
in der Kundenverwaltung notwendig sein wird. Hierbei richtete er einen besonderen Dank an
die Familie Hagmann für die stets zuverlässige und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Durch
konstruktive Kompromisse und großes Engagement leistet sie einen wesentlichen Beitrag
zum Erfolg der Energiegenossenschaft.
Stephan Reichmann erläuterte weiter, dass im Jahre 2024 trotz laufender Baumaßnahmen
der Wirkungsgrad des Netzes um 0,5 % verbessert werden konnte. Im Rahmen der
Netzverdichtung wurden 16 neue Anschlüsse mit insgesamt nur 426 Metern zusätzlicher
Leitungslänge realisiert. Leider konnten nicht alle Interessenten berücksichtigt werden, da
der Ausbau gezielt erfolgte, um die Effizienz des Netzes zu verbessern und um
Leitungsverluste zu reduzieren. Die Maßnahmen wurden in enger Abstimmung mit dem
Wärmelieferanten sowie dem Ingenieurbüro Lorinser geplant. Die Zusammenarbeit mit den
ausführenden Firmen – Späth (Tiefbau), ATG (Leitungsbau) und Lorinser (Energietechnik) -
verlief durchweg positiv. Sowohl Zeit- als auch Kostenrahmen konnten eingehalten werden.
Die deutlich höheren Anschlusskosten gegenüber dem ersten Netzbau resultieren aus den
gestiegenen Baukosten. Die Abrechnung des Bauabschnitts 2024 erfolgt erst, nachdem die
zu erwartenden Zuschüsse eingegangen sind.
Derzeit hat die Genossenschaft 130 Mitglieder mit 136 Geschäftsanteilen, dabei haben 135
Objekte einen Anschluss an das Wärmenetz.
Zum Ende bedankte sich der Vorstand bei allen Mitstreitern für ihr Engagement sowie deren
umfassenden Einsatz im vergangenen Jahr. Den Mitgliedern der Genossenschaft dankte
Vorstand Reichmann für das entgegengebrachte Vertrauen und bekräftigte, dass man auch
in Zukunft alles daransetzen werde, diesem Vertrauen gerecht zu werden.
Mit dem Bericht des Aufsichtsrates schloss sich Armin May an und berichtete, dass im Jahr
2024 neun gemeinsame Sitzungen mit dem Vorstand stattgefunden haben.
Zur Wahrnehmung seiner Überwachungsfunktion stand der Aufsichtsrat in regelmäßigem
Kontakt mit dem Vorstand und wurde von diesem umfassend über alle wichtigen
Entscheidungen informiert. Alle wesentlichen Beschlüsse wurden in gemeinsamen
Sitzungen von Vorstand und Aufsichtsrat gefasst. Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand
laufend über die wirtschaftliche Lage der Genossenschaft informiert.
Ein zentrales Thema war die außergewöhnlich gute wirtschaftliche Ausgangslage der
Genossenschaft. Das Hauptnetz wurde vor den einschneidenden Krisen – der Corona-
Pandemie und dem Ukraine-Konflikt – gebaut. Diese Ereignisse führten später zu massiven
Preissteigerungen im Tief- und Rohrleitungsbau. Bei der Gründung der Genossenschaft war
das Projekt von vielen als zu teuer oder unwirtschaftlich eingeschätzt worden. Heute zeigt
sich, dass die frühe Umsetzung ein großer Vorteil war, da die Versorgung mit erneuerbarer
Energie erfolgt. Bei anderen Energieträgern werden die steigenden CO₂-Kosten die
Energiepreise weiterhin zunehmend verteuern.
Weiter berichtete der Aufsichtsratsvorsitzende, dass in der Sitzung vom 6. September 2024
Günther Schirmer bis ins Jahr 2027 erneut als Vorstand bestellt wurde. Seit September 2024
nimmt Joachim Bohnet als beratendes Mitglied regelmäßig an den Sitzungen teil. Er hat sich
bereit erklärt, sich im Rahmen der Generalversammlung zur Wahl in den Aufsichtsrat zu
stellen.
Am 11. September 2024 besichtigte das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das unsere
Zuschüsse bearbeitet und bewilligt, das Wärmenetz mit Heizhaus. Das Feedback war sehr
positiv. Die Mitarbeiterinnen betonten besonders, dass die aktuell neu gebauten Netze,
aufgrund der allgemeinen immensen Kostenentwicklung deutlich höhere Wärmepreise
verlangen müssen.
Darüber hinaus fanden mehrere Gespräche mit Markus Hagmann statt um die bestehenden
vertraglich zugesichert Wärmemengen an die tatsächlichen Abnahmemengen anzupassen.
Auch in steuerlicher Hinsicht war das Jahr ereignisreich. Es wurde eine reguläre Prüfung
durch das Finanzamt sowie eine Prüfung der erhaltenen Wärmesoforthilfe durchgeführt.
Im Anschluss erläuterte Vorstand Günther Schirmer detailliert die Bilanz für das Jahr 2023
und gab eine Übersicht über die Aktiva und Passiva. Er ging auf das Eigenkapital und die
Verbindlichkeiten ein, sowie auf die Umsatzerlöse und die Entwicklung über die letzten
Jahre. Besonders wurde die Auswirkung der Veränderungen bei der Mehrwertsteuer und
des Erdgas-Wärme-Soforthilfegesetzes hervorgehoben. Weiterhin gab Günther Schirmer
einen Überblick über die Abschreibungen und die Ergebnisverwendung, einschließlich der
Aufteilung in § 38 Gesetzliche Rücklagen und § 39 Andere Rücklagen unserer Satzung.
Günther Schirmer erläuterte die finanzielle Entwicklung der Energiegenossenschaft im
vergangenen Geschäftsjahr. Der Jahresüberschuss war rückläufig. Ursächlich hierfür waren
insbesondere zusätzliche Kosten für Reparaturen sowie der Abschluss eines
Servicevertrags. Ein weiterer Einflussfaktor war die bilanzielle Entscheidung, die bisherigen
Bilanzgewinne in die "anderen Ergebnisrücklagen" zu überführen. Damit sollte erreicht
werden, dass die Summe von Gewinnvortrag und Jahresüberschuss reduziert wird – mit
dem Ziel, geringere gesetzliche Rücklagen bilden zu müssen. Durch diese Umstrukturierung
und den niedrigeren Jahresüberschuss hat sich auch der Cashflow entsprechend reduziert.
Die finanzielle Lage wird sich mittelfristig wieder verbessern, wenn durch eventuelle
Netzerweiterungen künftig mehr Wärme abgenommen wird. Damit könne sich der
Jahresüberschuss entsprechend positiv entwickeln.
Die gesetzlichen Prüfungen vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband
(BWGV) liegen bis zum Jahr 2020 vor. Tatsächlich sollten Prüfungen im Rhythmus von zwei
Jahren stattfinden. Der BWGV hat die erforderlichen Unterlagen aus den Jahren 2021 und
2022 im August 2023 erhalten. Der Prüfungsbericht steht noch aus.
Im Berichtsjahr erfolgte außerdem eine steuerliche Prüfung, die zu einer Nachzahlung in
Höhe von 3.421,85 Euro führte. Grund dafür war die Umstellung des Mehrwertsteuersatzes
und die damit verbundene fehlerhafte Abrechnung von Rechnungen seitens eines
Dienstleisters.
Im Hinblick auf die Preisentwicklung informierte Lioba Jäger, dass im vergangenen Jahr der
bestehende Wärmeliefervertrag mit der Bioenergie Hagmann ergänzt und angepasst wurde,
da die vereinbarten Abnahmemengen erheblich überschritten wurden. In diesem Jahr stehen
Verhandlungen für einen neuen Wärmeliefervertrag an. Die Kommunikation mit Markus
Hagmann wird von der Genossenschaft kontinuierlich und vertrauensvoll gepflegt. Sie hob
hervor, dass die Energiegenossenschaft von der Bioenergie Hagmann äußerst zuverlässig
mit Wärme beliefert wird.
Armin May erläuterte, dass gemäß § 23 Abs. 2 der Satzung der Jahresabschluss sowie der
Vorschlag zur Verwendung des Ergebnisses dem Aufsichtsrat vorgelegt wurden. In der
Vergangenheit wurde der verbleibende Jahresüberschuss jeweils als Bilanzgewinn
vorgetragen. Bei der Durchsicht wurde festgestellt, dass die bisherige Beschlusslage nicht
vollständig mit dem Jahresabschluss übereinstimmte. Aus diesem Grund haben Vorstand
und Aufsichtsrat in einer gemeinsamen Sitzung am 13. Mai 2025 einstimmig beschlossen,
den gesamten Bilanzgewinn in eine Ergebnisrücklage gemäß § 39 der Satzung einzustellen.
Anschließend bat Armin May die Generalversammlung, entsprechend § 30h der Satzung,
den Jahresabschluss 2024 festzustellen und der vorgeschlagenen Ergebnisverwendung
zuzustimmen. Die Generalversammlung stimmte dem Jahresabschluss sowie der
Ergebnisverwendung einstimmig zu.
Friedrich Jutz blickte in seinem Beitrag auf die Entstehung der Energiegenossenschaft
zurück und betonte die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit, die von Vorstand und
Aufsichtsrat seit der Gründung für die Gemeinde geleistet wird.
Anschließend nahm er die Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstandes und des
Aufsichtsrates vor. Die Generalversammlung sprach beiden Gremien für ihre Arbeit im
Geschäftsjahr 2024 einstimmig die Entlastung aus.
Unter der Leitung von Lioba Jäger wurden die Wahlen für die Aufsichtsratsmitglieder
durchgeführt. In der anschließenden offenen Wahl wurden folgende Aufsichtsratsmitglieder
gewählt:
• Rainer Hepp, einstimmig bei einer Enthaltung
• Markus Geiselhart, einstimmig bei einer Enthaltung
• Joachim Bohnet, einstimmig bei einer Enthaltung
Zum Schluss bedankte sich Armin May bei den Mitgliedern für ihr Engagement, ihre
Mitarbeit und ihr Vertrauen, das die Basis für den gemeinsamen Erfolg ist. Die Stärke der
Genossenschaft liegt in der gemeinsamen Arbeit und dem Zusammenhalt aller Mitglieder.